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Nachbarn und Sonntage und Pädagogen
lilly-charlotte, Dienstag, 19. Juni 2007, 19:16
Mit Nachbarn ist es ein wenig so wie mit Familie: Man kann sie sich nur bedingt aussuchen und mitunter muss man einfach mit dem vorlieb nehmen, was da ist. So weit, so gut.
Aber dann gibt ja noch die Spezies der sozial und pädagogisch und korrekt orientierten Nachbarn. Gut für das Haus-Karma, wenn 5 von 7 Hausparteien entweder beruflich oder vorberuflich pädagogisch orientiert sind oder sehr pädagogische Eltern sind oder auch einfach nur ein pädagogisch orientierter Psychologe.
Nichts gegen Pädagogen. Nur sehr pädagogische Pädagogen, die sind eben - speziell.
Die Probleme fangen spätestens dann an, wenn alles gemeinsam beschlossen werden soll. Das nennt sich dann Hausversammlung und dort werden dann mindestens alle 6 Wochen in einem Zeitraum von nie unter 2,5 Stunden wichtige Dinge besprochen. Also zum Beispiel, ob die Fenster im Treppenhaus mal wieder geputzt werden sollten. Oder der Hof gefegt. Ob alle ihren Müll korrekt getrennt haben.
Kommunikation ist nämlich ganz wichtig, weil man nur so bösen Missverständnissen vorbeugt. Und zuviel Pragmatismus. Also z.B., dass die Fenster aus Versehen doppelt geputzt werden. Und wenn man lange genug drüber redet, kommt bestimmt auch der nächste Regen und das Thema Fenster putzen regelt sich mit etwas Glück ganz von alleine.
Bei der letzten dieser Versammlungen hatte der pädagogisch orientierte Psychologe dann eine seiner "Wir-sind-doch-alle-eine-grosse-Familie"- Ideen: Man könne doch einen gemeinsamen Haus-Aufräum-Tag veranstalten. Also alle zusammen nett in Haus und Hof putzen, fegen, räumen und im Anschluss noch netter grillen.
Und weil man ja mit seinen Nachbarn irgendwie können muss, schon für den Fall, dass man sich mal wieder aussperrt, opfert man den kompletten Sonntag, um Dinge zu tun, die eigentlich auch jeder alleine in maximal einer Stunde hätte erledigen können. Was aber natürlich viel weniger kommunikativ gewesen wäre. Und wir wissen ja: Kommunikation ist wichtig.
Resultat des Tages: Zuviel "Wir-haben-uns-alle-lieb-und-kommen-total-gut-miteinander-klar" führt definitiv nicht dazu, dass man abends seelig wildfremde Menschen auf der Strasse umarmt und noch schnell einen 10-Punkte-Plan für die nächsten guten Taten an seinen Mitmenschen ausarbeitet, bevor man lächelnd ins Bett sinkt. Eher zu der Überlegung, die nächste einsame Insel zu kapern. Und sich Eremiten irgendwie sehr verbunden zu fühlen.
Aber dann gibt ja noch die Spezies der sozial und pädagogisch und korrekt orientierten Nachbarn. Gut für das Haus-Karma, wenn 5 von 7 Hausparteien entweder beruflich oder vorberuflich pädagogisch orientiert sind oder sehr pädagogische Eltern sind oder auch einfach nur ein pädagogisch orientierter Psychologe.
Nichts gegen Pädagogen. Nur sehr pädagogische Pädagogen, die sind eben - speziell.
Die Probleme fangen spätestens dann an, wenn alles gemeinsam beschlossen werden soll. Das nennt sich dann Hausversammlung und dort werden dann mindestens alle 6 Wochen in einem Zeitraum von nie unter 2,5 Stunden wichtige Dinge besprochen. Also zum Beispiel, ob die Fenster im Treppenhaus mal wieder geputzt werden sollten. Oder der Hof gefegt. Ob alle ihren Müll korrekt getrennt haben.
Kommunikation ist nämlich ganz wichtig, weil man nur so bösen Missverständnissen vorbeugt. Und zuviel Pragmatismus. Also z.B., dass die Fenster aus Versehen doppelt geputzt werden. Und wenn man lange genug drüber redet, kommt bestimmt auch der nächste Regen und das Thema Fenster putzen regelt sich mit etwas Glück ganz von alleine.
Bei der letzten dieser Versammlungen hatte der pädagogisch orientierte Psychologe dann eine seiner "Wir-sind-doch-alle-eine-grosse-Familie"- Ideen: Man könne doch einen gemeinsamen Haus-Aufräum-Tag veranstalten. Also alle zusammen nett in Haus und Hof putzen, fegen, räumen und im Anschluss noch netter grillen.
Und weil man ja mit seinen Nachbarn irgendwie können muss, schon für den Fall, dass man sich mal wieder aussperrt, opfert man den kompletten Sonntag, um Dinge zu tun, die eigentlich auch jeder alleine in maximal einer Stunde hätte erledigen können. Was aber natürlich viel weniger kommunikativ gewesen wäre. Und wir wissen ja: Kommunikation ist wichtig.
Resultat des Tages: Zuviel "Wir-haben-uns-alle-lieb-und-kommen-total-gut-miteinander-klar" führt definitiv nicht dazu, dass man abends seelig wildfremde Menschen auf der Strasse umarmt und noch schnell einen 10-Punkte-Plan für die nächsten guten Taten an seinen Mitmenschen ausarbeitet, bevor man lächelnd ins Bett sinkt. Eher zu der Überlegung, die nächste einsame Insel zu kapern. Und sich Eremiten irgendwie sehr verbunden zu fühlen.
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