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lilly-charlotte, Montag, 25. August 2008, 13:42
An manche Orte kommt man zurück und saugt die ganze Tröstlichkeit daraus, dass alles so ist wie immer. So auf Beständigkeit gebaut, dass man sich Änderungen nicht vorstellen kann, nicht möchte. Und natürlich passiert es doch.
Es ist Nachmittag und die Sonne wirft ein schmales, längliches Dreieck auf das Sofa vor dem Fenster. An jedem anderen Tag hätte er hier gesessen, seine Bücher säuberlich gestapelt auf dem Tisch vor ihm, die Lupe in Griffweite. Die Bücher liegen noch dort und die Lupe obenauf, aber auf dem Sofa sitzen andere Personen. Die gehören da nicht hin, sagt der Kopf gegen das bessere Wissen, das ist doch sein Platz. Nur ein paar Sekunden lang, bis die Realität sich sanft wieder in den Vordergrund schiebt.
Der Friedhof liegt grün unter tiefblauem Himmel und die Sonne folgt uns durch das bunte Mosaik-Fenster auch in die kleine Kapelle. Sie strahlt auf uns am Grab, auf die Rosenblüten, die wir in die Erde regnen lassen und lässt die Tränen glitzern, wenn wir die Köpfe senken.
In die Gaststube bescheint sie unsere Rücken und lässt die Kuchenglasur langsam wellig werden.
Fast sieht es harmonisch aus, dieses Familientreffen im Sommer, über dem die Erinnerungen an den Menschen flirren, der fehlt.
Auf dem Rückweg färbt die Sonne den Asphalt rötlich und der überraschende Tod formiert die Insekten auf der Winschutzscheibe zu unregelmäßigen Mustern. Ich bin nicht traurig, ich fühle mich unendlich müde.
Es ist Nachmittag und die Sonne wirft ein schmales, längliches Dreieck auf das Sofa vor dem Fenster. An jedem anderen Tag hätte er hier gesessen, seine Bücher säuberlich gestapelt auf dem Tisch vor ihm, die Lupe in Griffweite. Die Bücher liegen noch dort und die Lupe obenauf, aber auf dem Sofa sitzen andere Personen. Die gehören da nicht hin, sagt der Kopf gegen das bessere Wissen, das ist doch sein Platz. Nur ein paar Sekunden lang, bis die Realität sich sanft wieder in den Vordergrund schiebt.
Der Friedhof liegt grün unter tiefblauem Himmel und die Sonne folgt uns durch das bunte Mosaik-Fenster auch in die kleine Kapelle. Sie strahlt auf uns am Grab, auf die Rosenblüten, die wir in die Erde regnen lassen und lässt die Tränen glitzern, wenn wir die Köpfe senken.
In die Gaststube bescheint sie unsere Rücken und lässt die Kuchenglasur langsam wellig werden.
Fast sieht es harmonisch aus, dieses Familientreffen im Sommer, über dem die Erinnerungen an den Menschen flirren, der fehlt.
Auf dem Rückweg färbt die Sonne den Asphalt rötlich und der überraschende Tod formiert die Insekten auf der Winschutzscheibe zu unregelmäßigen Mustern. Ich bin nicht traurig, ich fühle mich unendlich müde.
lilly-charlotte, Sonntag, 23. März 2008, 17:33
Zwei freie Tage nächste Woche, zwei geschenkte Zugtickets zur deutschlandweiten Verfügung , Wetterprognose Regen und keine Ahnung, wo es hingehen könnte.
Ideen, anyone?
Ideen, anyone?
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Spotlight
lilly-charlotte, Mittwoch, 12. März 2008, 09:58
Würde ich ihn besser kennen, täte er mir wahrscheinlich leid, wie er, im Kreis zusammengewürfelter Menschen, in seiner Wohnung steht. Gegen die Musik und das Lachen der abseits von ihm Gruppierten ankämpfend, erzählt. Von dem, was er hat, wer er vielleicht ist; kunstvoll illuminiert er jeden Winkel seiner Existenz.
Vom Geld erzählt er, dem großen, von den Plänen, die stündlich neue Dimensionen annehmen. Natürlich, er ist Cosmopolit, gestern ein Leben in den USA, morgen wieder London, er vergisst nie, das zu erwähnen. Die Gesichter der Menschen neben ihm zeigen kein Interesse, aber routinierten Charme und dahinter blitzend das Warten auf den richtigen Moment, um ihm ins Wort zu fallen und die eigenen Geschichten in den Raum zu entsenden.
Die Altbauwohnung ist ausgesucht persönlich. Erlesen. Das Preisschild hängt noch seitwärts am wirkungsvollen Sofa, fast so verloren wie offensichtlich. Nur die Details aus seinem Leben, die er in den verschwommenen Minuten bei Tageslicht erzählt, stören das Bild.
Ich betrachte die hell aufsteigende Perlenkette kleiner Blasen in meinem Glas und wünsche mir, ich könnte beeindruckt sein, ihm Bewunderung entgegenbringen, irgendetwas, was ihn glücklich machen könnte, nur kurz.
Später, nachdem der Prinzgemahl die vereinbarte Code-Frage des Abends gestellt hat und damit unseren Aufbruch eingeleitet hat, stehen wir nebeneinander im Nieselregen, da oben über der Stadt und ihrer nächtlichen Routine. Ich fühle im Dunkeln, dass er mich ansieht und lächelt. Haben, ja.
Vom Geld erzählt er, dem großen, von den Plänen, die stündlich neue Dimensionen annehmen. Natürlich, er ist Cosmopolit, gestern ein Leben in den USA, morgen wieder London, er vergisst nie, das zu erwähnen. Die Gesichter der Menschen neben ihm zeigen kein Interesse, aber routinierten Charme und dahinter blitzend das Warten auf den richtigen Moment, um ihm ins Wort zu fallen und die eigenen Geschichten in den Raum zu entsenden.
Die Altbauwohnung ist ausgesucht persönlich. Erlesen. Das Preisschild hängt noch seitwärts am wirkungsvollen Sofa, fast so verloren wie offensichtlich. Nur die Details aus seinem Leben, die er in den verschwommenen Minuten bei Tageslicht erzählt, stören das Bild.
Ich betrachte die hell aufsteigende Perlenkette kleiner Blasen in meinem Glas und wünsche mir, ich könnte beeindruckt sein, ihm Bewunderung entgegenbringen, irgendetwas, was ihn glücklich machen könnte, nur kurz.
Später, nachdem der Prinzgemahl die vereinbarte Code-Frage des Abends gestellt hat und damit unseren Aufbruch eingeleitet hat, stehen wir nebeneinander im Nieselregen, da oben über der Stadt und ihrer nächtlichen Routine. Ich fühle im Dunkeln, dass er mich ansieht und lächelt. Haben, ja.
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