Innenansichten
Das neue Schwarz
lilly-charlotte, Donnerstag, 24. Mai 2007, 18:12
Beim ersten Hören respektive Sehen wippt man munter mit und erinnert sich an wilde Knutschereien in jüngeren Jahren auf Feiern, von denen man ansonsten nicht mehr viel weiß wohlwollend an den Soundtrack vergangener Zeiten.
Beim zweiten Abspulen des neuesten Fernseh-Spot eines rosaroten Konzerns fragt man sich aber doch, warum die Macher zur klangtechnischen Untermalung ausgerechnet auf "Paint it Black" verfielen. Schöner farblicher Kontrast zu Magenta, vielleicht. Alternativ handelt es sich vielleicht um einen persönlichen Favoriten des Herrn Obermann und solange der Song irgendwie untergebracht war, war der Etat gesichert.
Vielleicht wurde auch aufgrund der miserablen PISA-Ergebnisse pauschal davon ausgegangen, dass das Fernsehvolk des Englischen nicht mächtig ist und damit auch keinen Bezug zum Songtext hat. Oder die Verantwortlichen selbst...na, lassen wir das.

Aber in Zeiten von Streiks, Dopingenthüllungen und Stellenabbau denke ich mittlerweile, dass es sich auch um eine Art Vorsehung gehandelt haben könnte. Jemand könnte sich daran versucht haben, subtile Botschaften durch Songtexte zu vermitteln. Statt Schallplatten rückwärts laufen zu lassen, sozusagen.
Wie dem auch sei: Seit dieser Spot über den Bildschirm flimmert, habe ich einen Ohrwurm. Und der rosarote Konzern mit den vielleicht etwas angegrauten Stellen ist mir trotzdem nicht sympathischer als zuvor.
Ich möchte nicht ausschließen, dass das mit dem Text zu tun hat. Man soll schließlich das Unterbewußtsein nicht unterschätzen. Nur so als Anregung fürs nächste Mal.

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cosmomente, Donnerstag, 24. Mai 2007, 20:26
Ich habe den Spot noch nicht gesehen, aber das erste was mir dazu einfällt ist: Ein schöner Song und eine saudoofe Firma, kurz eine Kombination, die gar nicht geht. ganz und gar nicht.

Mir ist der Spot überhaupt nur wegen der Musik aufgefallen, und beim zweiten Mal habe ich dann genauer hingesehen und mich nur gefragt, wie viele Stellen dieser Spot wohl gekostet hat.
Für die Mitarbeiter, die wahrscheinlich keine Nacht mehr ruhig schlafen können, ist die Musik auf jeden Fall sehr passend gewählt...

Der Punkt ist wohl, dass der Spot irgendwie auffällt und sei es nur durch die abgrundtief schlechte Kombination "Inhalt- Unternehmen - Musik". Ob das wirklich so gewollt war...tja.
Aber falls ein profunder Gedankengang hinter dem Ganzen stehen sollte - er würde mich wirklich interessieren.
Selbstironie halte ich trotz offenkundiger aktueller schwarzer Phase für recht weit hergeholt beim rosa T. :-)
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schluesselkind, Donnerstag, 24. Mai 2007, 21:18
Vielleicht war das Herr Kid? Nachdem es ihm mit den Referrerbotschaften zu langweilig wurde, hat er sich auf Musik in Werbespots verlegt. Ganz subversiv, vor großem Publikum. ;-)

Der Gedanke hat was, das würde natürlich Licht ins Schwarze Dunkle bringen.
Aber Blogger und Werbung ist ja eher ein etwas heikles Thema... ;)
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