Innenansichten
Bewegungslos
lilly-charlotte, Mittwoch, 17. Januar 2007, 19:40
Es ist so verdammt schwierig, einfach auszuharren.
Auszuharren, während jemand langsam in einem Schlick versinkt, der jeder Daily Soap spottet.
Wenn man darauf achtet, sieht man die feinen Verletzungen an der Innenseite der Arme. Nur ab und an, nur ein Zeichen. Die Katze war es mittlerweile nur noch für diejenigen, bei denen der Schein gewahrt bleiben muss.
Und doch läuft man immer wieder vor eine gedankliche Mauer, einen Schutzwall. Hilflosigkeit zu schwach für das, was man fühlt.

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diagonale, Mittwoch, 17. Januar 2007, 19:43
Manche kann man nur wachtreten. Aber auch das funktioniert nicht überall. Selbst mit dem Schlick unter der Nase tun sie nach Aussen noch so, als wäre alles in bester Ordnung. Schrecklich.

In diesem Fall nutzt wachtreten leider nichts. Das prallt alles ab. Mir ist nur so unbegreiflich, dass man nicht versucht, etwas zu ändern, wenn man merkt, dass einem etwas wirklich -auch emotional - verletzt bzw. schadet.
Dass dieser Selbsterhaltungstrieb nicht vorhanden zu sein scheint.

"Hurt"

I hurt myself today
To see if I still feel
I focus on the pain
The only thing that's real
The needle tears a hole
The old familiar sting
Try to kill it all away
But I remember everything

[Chorus:]
What have I become
My sweetest friend
Everyone I know goes away
In the end
And you could have it all
My empire of dirt
I will let you down
I will make you hurt

I wear this crown of thorns
Upon my liar's chair
Full of broken thoughts
I cannot repair
Beneath the stains of time
The feelings disappear
You are someone else
I am still right here

[Chorus:]
What have I become
My sweetest friend
Everyone I know goes away
In the end
And you could have it all
My empire of dirt
I will let you down
I will make you hurt

If I could start again
A million miles away
I would keep myself
I would find a way


[Originally by Nine Inch Nails]

Den Text kannte ich nicht, ich würde vermuten, dass es das schon sehr gut trifft.
Es ist einfach wahnsinnig schwer, sich in solche Spannungszustände bzw. diese Art, damit umzugehen, einzudenken und zu -fühlen. Und trotzdem fühlt man sich irgendwie verantwortlich.

Ich glaube nicht, dass sich ein "normaler" Mensch irgendwie eindenken kann. Man kann nur irgendwie versuchen, zu akzeptieren, dass der andere anders denkt. Leider kann man so nciht wissen, wie man den jenigen da heraus holt.

Aber verantwortlich ist mal auf keinen Fall. Egal wie man es dreht oder wendet.

Ja, das ist so ein innerer Kampf.
Auf der einen Seite weiß man das, zumindest vom Kopf her. Und auf der anderen Seite ist es eben nicht dieselbe Akzeptanz, mit der man z.B. eine andere Meinung akzeptiert. Sondern man muss diesen Seelenzustand irgendwie akzeptieren, obwohl man ihn nicht wirklich begreift. Dass man darüber hinaus nicht wirklich helfen kann, hat einfach einen resignierenden Nachgeschmack.

Jede, der nicht Therapeut ist, kann da nicht langfristig erfolgreich eingreifen. Es ist eine Krankheit! Sie würden ja auch nicht spontan einen Blinddarm operieren, wenn einer über Schmerzen oberhalb McBurney klagt. Nichts anderes lässt sich dazu sagen.

Sehr schöner Vergleich. :)
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